Donnerstag, 2. April 2015

Wie du deinen Verstand beruhigen kannst

Geht es dir auch manchmal so, dass deine Gedanken ununterbrochen um ein Thema kreisen?Fällt es dir schwer, diesen ständigen Strom an Gedanken abzuschalten? 

Diese Art von Denken ist anstrengend und macht müde. Man fühlt sich oft in diesen kreisenden Gedanken gefangen, ohne eine Lösung zu finden. Oft münden diese Gedanken in Vorurteile, Bewertungen oder sogar Verurteilung. Und das tut niemandem wirklich gut. Wir glauben, dass es uns nicht beeinträchtigt, wenn wir über jemanden anderen etwas Negatives denken, aber das stimmt nicht! Du brauchst mir nicht zu glauben, sondern prüfe selbst! 
Denke bewusst etwas Negatives über jemand anderen und fühle, wie es dir selbst dabei geht. Spüre in deinen Körper und sei dabei sehr aufmerksam. Was passiert?

Kopf mit NervenbahnenWir haben eine Menge von Konzepten gespeichert, nach denen wir Situationen, Menschen, Dinge, letztendlich alles was wir erleben, bewerten und beurteilen. Wir teilen unsere Welt gerne in Gut und Böse ein, in Richtig und Falsch. Doch dadurch entfernen wir uns von der Erfahrung, tief in den Moment einzutauchen und das JETZT zu erleben. Besonders schlimm wird es, wenn unser Verstand in uns Ängste produziert, in dem er ständig Sorgen über die Zukunft entwickelt, die noch gar nicht das ist. 

Vielleicht machst du dir Sorgen, wie du überleben kannst, solltest du deinen Job verlieren, obwohl du einen Job hast. Oder du machst dir Gedanken darüber, was passiert, wenn du keine Aufträge mehr bekommst, obwohl du gerade an einem Auftrag arbeitest. Dies erzeugt in dir Existenzängste, obwohl du sie real gar nicht haben müsstest. Sie entstehen nicht aufgrund einer realen Sitaution, sondern aufgrund von Angstszenarien, die dein Verstand erzeugt.

Wenn du das kennt, habe ich hier ein paar Tipps für dich, wie du aus diesem Muster aussteigen kannst:
Als erstes nimm diese Sorgen und angstvollen Gedanken bewusst wahr. Vielleicht magst du sie niederschreiben, damit es noch klarer wird, was dir da so im Kopf herum geht.

Dann frag dich, ob du sicher sein kannst, dass das wirklich stimmt und real ist, was du da denkst.


Natürlich könntest du deinen Job verlieren, aber ist diese Annahme heute und jetzt tatsächlich angemessen? 
Hast du bereits Gerüchte über bevorstehende Kündigungen gehört? 
Hat dir dein Vorgesetzter mit Kündigung gedroht? 
Gibt es sonstige Gründe, warum du bald deinen Job verlieren könntest?

Solltest du alle diese Fragen mit einem ja beantworten, dann stelle dich der Situation. 

Was ist das schlimmste, was passieren könnte? 
Und wenn das passiert, was kannst du dann tun? 
Wie kannst du mit der Situation umgehen? Welche Lösungen gibt es? 
Was brauchst du, um die Situation zu bewältigen? 
Wo könntest du Hilfe bekommen?

Schreib alles auf was dir einfällt, was du dann tun kannst. Wenn du fertig bist und nun sozusagen einen Plan hast, wie du mit der Sitatuation umgehen kannst, wie geht es dir dann? 

Solltest du jedoch zu der Einsicht gelangen, dass deine Gedanken einfach nur Befürchtungen sind, die zur Zeit keinen reallen Hintergrund haben, dann überlege dir, ob es heute, hier und jetzt Handlungsbedarf gibt. Kannst du jetzt etwas tun, etwas verändern? Wenn ja, was? 

Wenn nein, dann höre sofort auf. Denn wenn du weitermachst, kommst du in ein Gefühl der Ohnmacht. Wir haben keine Kontrolle über eine Situation, die noch weit in der Zukunft liegt und die vielleicht gar nicht eintrifft. Daher ist es Energieverschwendung, wenn du dich jetzt damit beschäftigst. Statt dessen lenke deine Aufmerksamkeit auf Dinge, die heute oder zumindest in absehbarer Zeit zu erledigen sind. Das ist viel sinnvoller und konstruktiver.

Mache es dir zu Gewohnheit, deine Gedanken darauf zu überprüfen, ob es hier und jetzt Handlungbedarf gibt. Wenn dem nicht so ist, dann beende die Beschäftigung mit dem Thema und wende dich Dingen zu, die du jetzt beeinflussen kannst.

Beschäftige dich mit Dingen, die deine volle Aufmerksamkeit erfordern. Dies können Hobbys sein, wo du ganz eintauchst und die Zeit verlierst. Dies kann auch die Bewältigung von Herausforderungen sein, die deine ganze Aufmerksamkeit benötigen. Beispielsweise Klettern. Da muss jeder Griff und jeder Schritt sitzen. Viele risikoreiche Sportarten oder Tätigkeiten werden so gerne betrieben, weil es dem Menschen die Möglichkeit bietet, ganz in die Erfahrung des Jetzt einzutauchen und sich so ganz bei sich und ganz lebendig zu fühlen. 

Meditiere regelmäßig oder mache andere Entspannungsübungen. Wichtig ist, dass du deine Aufmerksamkeit auf die Wahrnehmung desssen richtest, was gerade geschieht, was du fühlst, was du empfindest. Das geht nur, wenn du statt zu denken, in den Körper gehst und ihn spürst. 

Und hier noch eine kleine Übung, wie du deinen Verstand abschalten kannst: 

Nimm dir eine Uhr und lege sie vor dich hin. Starre den Sekundenanzeiger an und versuche 20 Sekunden lang nichts zu denken. Dann erweiterst du die Zeit auf 30 Sekunden, dann auf 40 Sekunden bis zu einer Minute usw. Beobachte, wie lange es dir tatsächlich gelingt und wann der Gedankenstrom wieder einsetzt. Das ist auch ok. Sobald du das merkst, gehst du mit der Aufmerksamkeit wieder zur Uhr zurück. 

Wir tun dies oft automatisch und starren dann für einige Zeit vor uns ins „Nichts“, wir nennen es auch „ins Narrenkastl schauen“. In diesem Moment sind wir im reinen Sein und genau darum geht’s. Denn im Hier und Jetzt gibt es kein Problem. 

Mir hat diese Übung geholfen, zum ersten Mal wirklich mich zu spüren und nicht mein Ego, das ständig versucht, basierend auf alten Konzepten aus vergangenen Erlebnissen, die Gegenwart zu kontrollieren und uns vom reinen Sein abzulenken. Selbst wenn es nur für kurze Zeit gelingt, aus dem Denken auszusteigen, ist es hilfreich und entspannend. Probiere es aus, ich wünsche dir viel Erfolg dabei!

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